Geschichte des Vereins Deutscher Zuckertechniker

Der „Verein akademisch gebildeter Zuckertechniker“ wurde 1891 in Berlin auf Anregung von Prof. Dr. Alexander Herzfeld, Direktor des Instituts für Zuckerindustrie, Berlin, gegründet. Bereits im nächsten Jahre wurde der international geschätzte Zuckertechniker Dr. Hermann Claassen zum Vorsitzenden gewählt, unter dessen Leitung die Umbenennung des Vereins erfolgte und der die Entwicklung des Vereins bedeutend gefördert hat.

Zur Zeit der Gründung des Vereins gab es in Deutschland rund 400 Zuckerfabriken. Da große Entfernung die Vereinsarbeit behinderte, entstanden ab 1894 Zweigvereine in den verschiedenen Landesteilen. Vor dem Ersten Weltkrieg gab es zehn Zweigvereine, darunter einen Internationalen Zweigverein mit Mitgliedern aus ganz Europa und Übersee. Damals hat der Verein auch die Stellenvermittlung gefördert und Mitglieder in Notlagen unterstützt.

Seit der Gründung fördert der Verein eingereichte bzw. veröffentlichte wissenschaftliche Untersuchungen seiner Mitglieder auf dem Gebiete der Zuckerchemie und Zuckertechnik durch Aussetzung von Geldpreisen, die von einem Fachausschuss geprüft werden.

1948 wurde der Verein neu gegründet. Er ist Mitglied im Deutschen Verband Technisch Wissenschaftlicher Vereine. Die Geschäfte des Vereins führt der Vorstand, der sich zusammensetzt aus dem Vorsitzenden, den Vorsitzenden der drei Zweigvereine – Zweigverein Nord, Zweigverein Mitte und Zweigverein Süd –, dem Geschäftsführer, dem Beisitzer der Zulieferindustrie und dem ausländischen Vorstandsmitglied.

Neu entstanden ist 1969 der „Ausschuss Fachsprache“ mit einzelnen Arbeitsgruppen, der sich darum bemüht, einheitliche, technisch und wissenschaftlich zutreffende Fachausdrücke nicht nur in der deutschen Sprache festzulegen und zu definieren, sondern auch in anderen Sprachen in Zusammenarbeit mit ausländischen Mitgliedern. Des weiteren gibt es den Ausschuss für Forschung und Prüfung von Preisarbeiten. Das Organ des VDZ ist die Zeitschrift „Sugar Industry / Zuckerindustrie“.

Der Verein hat ordentliche Mitglieder, Auslandsmitglieder und Ehrenmitglieder.

Studierende können Mitgliedsanwärter werden. Mitglieder, die besondere Verdienste um den VDZ oder um die Zuckertechnik an sich erworben haben, können zu Ehrenmitgliedern ernannt werden. Der VDZ hat zurzeit ca. 600 Mitglieder, darunter zahlreiche aus dem Ausland. Wer dem Verein beizutreten wünscht, meldet sich beim Vorsitzenden des für seinen Wohnort zuständigen Zweigvereins. Im Aufnahmeantrag sind zwei Vereinsmitglieder als Bürgen zu nennen.

Die Zweigvereine führen im Jahr mehrere Veranstaltungen mit Vorträgen, Besichtigungen usw. durch. Alljährlich findet eine ordentliche Mitgliederversammlung des VDZ statt, der ein wissenschaftlicher Teil mit Vorträgen und ein gesellschaftlicher Teil angeschlossen sind, und die abwechselnd von einem der Zweigvereine organisiert wird. Gelegentlich findet die Mitgliederversammlung auch im Ausland statt, wo sie von Ausland-Mitgliedern veranstaltet wird.